Ein guter Tennisschläger ist mehr als nur ein Sportgerät – er ist dein wichtigster Begleiter auf dem Platz. Doch bei der großen Auswahl an Marken, Modellen und technischen Details verliert man schnell den Überblick. Damit dir die Entscheidung leichter fällt, findest du hier die wichtigsten Punkte, auf die du beim Schlägerkauf achten solltest.
1. Spielstärke und Erfahrung
Bevor du überhaupt Modelle vergleichst, solltest du deine eigene Spielstärke realistisch einschätzen:
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Anfänger: Brauchen ein fehlerverzeihendes Racket mit großem Schlägerkopf, geringem Gewicht und guter Kontrolle.
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Fortgeschrittene: Setzen auf ausgewogene Schläger mit guter Mischung aus Power und Präzision.
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Turnierspieler: Wählen präzise, schwerere Schläger mit Fokus auf Kontrolle, Spin und Geschwindigkeit.
2. Schlägerkopfgröße (Head Size)
Die Größe des Schlägerkopfs beeinflusst die Power und Fehlertoleranz:
Schlägerkopfgröße | Bezeichnung | Eigenschaften |
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< 630 cm² | Mid | Sehr präzise, aber kleiner Sweetspot |
630–680 cm² | Midplus | Gute Balance aus Kontrolle & Power |
> 680 cm² | Oversize | Mehr Power & Fehlertoleranz – ideal für Anfänger |
3. Gewicht & Balance
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Leichte Schläger (260–290 g): Einfach zu manövrieren, ideal für Einsteiger.
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Mittelschwere Schläger (290–320 g): Für fortgeschrittene Allround-Spieler.
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Schwere Schläger (320 g und mehr): Für erfahrene Spieler mit schneller Schwungbewegung.
Balancepunkt:
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Griff-lastig: Besser zu kontrollieren, ideal für schnelle Reaktionen.
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Kopf-lastig: Mehr Power, aber schwerer zu kontrollieren.
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Ausgewogen: Vielseitig und für viele Spielertypen geeignet.
4. Rahmenhärte (RA-Wert)
Der RA-Wert beschreibt die Steifigkeit des Rahmens.
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Niedriger RA-Wert (flexibel): Mehr Kontrolle, weniger Belastung für den Arm.
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Hoher RA-Wert (steif): Mehr Power, aber auch weniger Feedback und mehr Vibration.
5. Bespannung & Saitenbild
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Bespannungshärte: Weiche Bespannung = mehr Power und Komfort, harte Bespannung = mehr Kontrolle.
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Saitenbild:
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16x19 (offen): Mehr Spin & Power
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18x20 (eng): Mehr Kontrolle & Haltbarkeit
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Wenn du unsicher bist, starte mit einer Standardbespannung – später kannst du individuell nachjustieren.
6. Griffstärke
Die richtige Griffstärke sorgt für Komfort und verhindert Blasen oder Sehnenprobleme. Eine einfache Faustregel: Zwischen Fingerkuppen und Handballen sollte etwa ein Fingerbreit Platz sein, wenn du den Griff umschließt.
Griffstärken (EU):
L0 (dünnste) bis L5 (dickste) – Erwachsene Männer meist L3, Frauen meist L2.
7. Testen lohnt sich!
Viele Fachgeschäfte oder Tennisclubs bieten die Möglichkeit, Schläger zu testen. Das ist besonders hilfreich, wenn du zwischen zwei Modellen schwankst. Achte beim Test auf:
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Gefühl bei Ballkontakt
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Kontrolle & Power
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Komfort im Arm
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Handhabung bei Volleys und Aufschlägen
Fazit: Den richtigen Schläger gibt’s nicht von der Stange
Ein passender Tennisschläger sollte zu deinem Spielstil, deinem Körper und deinen Zielen passen. Wer sich Zeit nimmt und auf die wichtigsten Kriterien achtet, hat deutlich mehr Spaß auf dem Platz – und verbessert sein Spiel ganz automatisch.
Wenn du dir unsicher bist, lass dich im Fachhandel oder von einem Trainer beraten. Dein Arm (und dein Spiel) wird es dir danken!
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